Alles *rundum* Weihnachten

 

Adventwunder (Trude Marzik)
Die Heilige Luzia
Die Weihnachtsmaus
Fünf Igel im Schnee
Fünf Männlein sind in den Wald gelaufen
Kaspar, Melchior und Balthasar
Schneebälle
Was ich gern wär (Trude Marzik)
Was schenk ich heuer? (Trude Marzik)
Weihnachten bedeutet ...
Woher kommt der Adventkranz?
Überbackene Äpfel

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Woher kommt der Adventskranz?

Vor über hundert Jahren, da hat einmal ein Mann gelebt, der hieß Johann Hinrich Wichern. In seiner Heimat gab es viele Kinder, die hatten keinen Vater und keine Mutter mehr, sie hatten fast nichts zu essen und manche hatten nicht einmal ein Bett. Da hat der Herr Wichern ein Haus gekauft und sie alle zu sich genommen; so haben diese Waisenkinder ein neues Zuhause bekommen. Vater und Mutter konnte er ihnen ja nicht zurückgeben, aber er ist ihnen ein guter Freund geworden.

Diese Kinder also, denen ging es genauso wie euch heute – sie konnten es gar nicht erwarten, bis es endlich Weihanchten wurde. Jeden Tag haben sie den Herrn Wichern gefragt: "Wie lange dauert es noch bis endlich Weihnachten ist? Wie oft müssen wir noch schlafen?" Und dann hat der Herr Wichern gesagt: "Noch zweiundzwanzig Tage!" oder "Noch achtzehn Tage!" usw. Aber eines Tages, da fiel ihm etwas ein!

Auf einem großen Holzrad hat er vierundzwanzig Kerzen befestigt, zwanzig kleine und vier ganz dicke. Als dann im nächsten Jahr wieder gerade der erste Tag im Weihanchtsmonat Dezember war, da hat er das Rad an die Decke gehängt und gesagt: "Seht ihr, Kinder, jede Kerze bedeutet einen Tag, der euch näher an Weihnachten heranbringt. Wir wollen nun jeden Abend, wenn es dunkel wird, eine Kerze mehr anzünden. An jedem Sonntag werden wir eine der dicken Kerzen dazunehmen. So könnt ihr genau sehen, wieviele Tage es noch bis Weihnachten sind. Wenn dann alle vier dicken Kerzen und alle vier kleinen brennen, dann wißt ihr, am nächsten Tag feiern wir die Geburt unseres Herrn! – Das war wirklich eine gute Idee!

Sie war so gut, daß viele Leute es dem Herrn Wichern nachgemacht haben. Aus den vierundzwanzig Kerzen wurde unser Adventskalender und aus dem Holzrad, da wurde unser Adventskranz.

Überbackene Äpfel

4 große Äpfel
2 EL Wasser
½ TL Zimt
1 Prise Salz
8 dag Vollkornmehl
6 dag Butter
4 dag Zucker
4 dag Haferflocken

So geht's:
Die Äpfel schälen, entkernen und in dünne Spalten schneiden. In eine feuerfeste Form geben, mit Wasser übergießen und mit Zimt bestreuen. Mehl in eine Schüssel geben und Butter in Flöckchen hineinkneten. Salz, Zucker und Haferflocken untermischen und kneten, bis sich Streusel bilden. Die Streusel über die Äpfel geben und im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad 30 Minuten backen.

Mahlzeit!

Fünf Igel im Schnee

Fünf kleine Igelkinder
laufen durch den Schnee.
Fünf kleine Igelkinder
rufen laut juchhe!
Das erste läuft Schlittschuh auf dem See.
Das zweite versinkt im tiefen Schnee.
Das dritte macht `ne Schneeballschlacht.
Das vierte hat alle ausgelacht.
Das fünfte fährt Schlitten mit der Maus.
Und das Igelmärchen ist jetzt aus.

Die Heilige Luzia

Am 13. Dezember feiert man in Schweden das Luziafest.

Der Legende nach verliebte sich vor langer Zeit ein junger Mann in Luzia, die wunderschöne Augen hatte. Er wurde rasend vor Zorn, als sie ihn zurückwies. Er ließ sie einsperren und ihr die Augen ausstechen. Seither glaubt man, daß die Heilige Luzia Augenkrankheiten heilen kann.

Der Tag der heiligen Luzia ist in ganz Schweden ein großes Fest, denn man feiert gleichzeitig den kürzesten und dunkelsten Tag des Jahres.

In den Schulen, in den Familien und in den Büros wird eine "Heilige-Luzia-Königin" gewählt. In der Familie hat an diesem Tag jedes Mitglied eine bestimmte Rolle: Der Vater bleibt im Bett, die Mutter zieht den Kindern lange, weiße Gewänder an und bereitet die Krone für die Tochter vor.

Alle singen das Lied der heiligen Luzia und wecken den Vater auf. Die Tochter trägt die Krone und ein Tablett mit Kaffee, Brötchen und Plätzchen. Die ganze Familie setzt sich aufs Bett und frühstückt gemeinsam.

Alle heiligen Luzias ziehen am Abend singend durch die Straßen!

Schneebälle

10 dag Feigen
10 dag Rosinen
10 dag gemahlene Mandeln
10 dag Haferflocken
3 EL Honig
1 Pg Kokosraspeln

So geht's:
Die Rosinen und Feigen im Mixer zerkleinern. Gemahlene Mandeln, Haferflocken und Honig darunter mischen und alles gut miteinander verkneten. Aus der Masse kleine Bälle formen und in Kokosraspeln wälzen. Die Schneebälle einige Stunden trocknen lassen.

Weihnachten bedeutet....

... an andere Menschen zu denken
... sich bis zum großen Fest in Geduld zu üben
... andere zu beschenken
... Plätzchen zu backen
... zu feiern, zu lachen und zu singen

Fünf Männlein sind in den Wald gelaufen

Fünf Männlein sind in den Wald gelaufen
um einen Weihnachtsbaum zu kaufen.
Der erste sucht das Bäumlein aus,
der zweite trägt es stolz nach Haus.
Der dritte stellt es zu Hause auf,
der vierte hängt den Schmuck darauf.
Der fünfte steckt die Kerzen dran
und alle gemeinsam zünden sie an.

 

Adventwunder

Was mir heut passiert is - i kann's gar net fassen!
A Autofahrer hat mi umigehn lassen!
Aus Hupen und Schrein hat der Mensch ganz vergessen,
is freundlich und still hintern Lenkradl gsessen.
I deut' auf mein Kopf, denn i hab mi nur gwundert,
daß' so was no gibt, in unsern Jahrhundert!

Und no was is gschehn heut. I kann's gar net glauben:
Der Pomeisl-mir san ja bös wegn die Tauben,
er wohnt ober mir, und des boshafte Luader
streut Sommer und Winter am Fensterbrett Fuader -
der grüaßt mi heut scheißfreundlich:
"Gelns, grauslich, die Patzen!
I füader jetzt nur mehr im Stadtpark die Spatzen."

Beim Bäcken hat mi ane vualassen wollen,
mei Freundin is kummen, die Schulden mir zahlen,
die Strassenbahn bleibt wegn mir sogar stehn,
a fremde Frau grüaßt mi - i hab's no nie gsehn -
Wo san ma ? Was is denn ?
Es weihnachtelt sehr!
Aber nur a paar Tag, Und des is des Malheur.


Ein Mundartgedicht von Trude Marzik

Was ich gern wär...

Ich möcht so gern selber der Nikolo sein,
der anderen Freude macht!
Da käm ich ganz heimlich zum Fenster hinein,
wenn alles schon schläft in der Nacht.
Ein Pelzcape leg ich der Mutti ans Bett,
erst wollt ich's vom Taschengeld sparen,
doch weil sie da lange zu warten hätt,
wär das halt ein schnell'res Verfahren.

Vom Himmel hol ich den schönsten Stern
und zaub're ein Auto daraus,
(denn Autofahrn tun wir alle gern)
und stell es dem Papa vors Haus.
In meine Schule werd ich dann
unsichtbar einmarschiern,
seh mir die Schularbeitshefte an
und kann sie gleich korrigiern.

Und allen Freunden - wär das nicht fein? -
lege ich heimlich ein "Sehr gut" ein.
Doch dem Professor, der uns so sekkiert,
(ihr wißt schon, welchen ich mein'),
dem werd ich's zeigen, daß er es spürt!
Da möcht ich der Krampus sein!

Und von den Gästen, die gut sich betragen,
darf mir jeder drei Wünsche sagen.
Nur, fürcht ich, bringt das nicht viel Gewinn,
weil ich der Nikolo leider nicht bin......


Ein Mundartgedicht von Trude Marzik

 

Was schenk ich heuer?

Weihnachten wär gar net übel,
gäb's net allweil das Gegrübel :
Was soll ma an jeden schenken?
Schließlich will ma niemand kränken.
Darum mach i mir a Listen,
daß i niemanden vergiß, denn
sonst gibt's nix wia Peinlichkeit.
Die paßt net zur Weihnachtszeit.

Da wär amal die Familie.
Unser Erbtant, die Emilie,
die zwar selber nie was auslaßt,
ob a Halstuach, ihr a blau's paßt?
Handgemalt, aus reiner Seiden?
Dabei kan i's eh net leiden.
Für den Onkel Kasimir
gibt's a Kistn Pilsner Bier.

Unsern Großonkel, dem Otto,
schenk ma a Familienphoto,
und sei Tochter, die Mariandel,
kriagt a Palatschinkenpfandl,
meine Nichte, diese Nocken,
höchstens a Paar Tennissocken.

Ein Mundartgedicht von Trude Marzik


Die Weihnachtsmaus

Die Weihnachtsmaus ist sonderbar
(sogar für die Gelehrten)
denn einmal nur im ganzen Jahr
entdeckt man ihre Fährten.

Mit Fallen oder Rattengift
kann man die Maus nicht fangen.
Sie ist, was diesen Punkt betrifft,
noch nie ins Garn gegangen.

Das ganze Jahr macht diese Maus
den Menschen keine Plage.
Doch plötzlich aus dem Loch heraus,
kriecht sie am Weihnachtstage.

Zum Beispiel war vom Festgebäck,
das Mutter gut verborgen,
mit einemmal das Beste weg
am ersten Weihnachtsmorgen.

Da sagte jeder rundheraus:
Ich hab es nicht genommen!
Das war betimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen.

Ein andres Mal verschwand sogar
das Marzipan von Peter,
was seltsam und erstaunlich war,
denn niemand fand es später.

Der Christian rief rundheraus:
Ich hab es nicht genommen!
Das war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!

Ein drittes mal verschwand vom Baum,
an dem die Kugeln hingen,
ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
nebst andren leckren Dingen.

Die Nelly sagte rundheraus:
Ich hab es nicht genommen!
Das war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!

Und Ernst und Hans und der Papa,
die riefen: welche Plage!
Die böse Maus ist wieder da,
und just am Feiertage!

Nur Muter sprach kein Klagewort.
Sie sagte unumwunden:
Sind erst die Süßigkeiten fort,
ist auch die Maus verschwunden!

Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg,
sobald der Baum geleert war,
sobald das letzte Festgebäck
gegessen und verzehrt war.

Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus-
bei Fränzchen oder Lieschen-
da gäb es keine Weihnachtsmaus,
dann zweifle ich ein bißchen!

Doch sag ich nichts was jemand kränkt!
Das könnte euch so passen!
Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
bleibt jedem überlassen!

Kaspar, Melchior und Balthasar

Ich weiß ja, daß ihr nachts meistens in euren Betten liegt und schlaft. Aber vielleicht seid ihr schon mal an Silvester oder im Urlaub lange aufgeblieben und seid nach draußen gegangen! Habt ihr da den Mond und die Sterne gesehen?

In einer klaren wolkenlosen Nacht kann man Millionen Sterne am Himmel erkennen. Nicht jeder dieser Sterne ist gleich hell – manche leuchten nur ganz wenig; aber manche strahlen ganz hell! Zu allen Zeiten haben Menschen die Sterne angeschaut und versucht, etwas aus den Sternen herauszulesen, man sagt auch die Sterne zu deuten. Wenn nun ein Stern besonders hell war oder mit einem anderen Stern nahe zusammenrückte, dann haben die Sterndeuter gesagt: Das ist etwas ganz Besonderes, das hat etwas für uns Menschen zu bedeuten.

So war das auch damals, als Jesus geboren wurde. Da gab es Sterndeuter, die hatten einen Stern entdeckt, der so ungewöhnlich war, daß sie sehen wollten, was es mit ihm auf sich hatte. Und stellt euch vor – durch diesen Stern kamen sie in das Land und an den Ort an dem Jesus geboren war; und der Stern führte sie genau zu dem Stall, zu Maria und Josef und zu der Krippe. Ist das nicht seltsam? Die Sterndeuter waren weise und gelehrte Männer aus dem Osten; im Laufe der Zeit wurden aus ihnen in manchen Ländern die heiligen drei Könige. Dort verkleiden sich die Kinder, nennen sich Kaspar, Melchior und Balthasar und gehen als Sternsinger von Haus zu Haus. Sie wünschen den Leuten alles Gute für das neue Jahr und sammeln Geld für die armen Kinder auf der Welt.

Manchmal sehr ihr über der Eingangstür eines Hauses Buchstaben und Zahlen (z.B. C-M–B 2002) die mit Kreide geschrieben sind – da waren die heiligen drei Könige schon dagewesen und haben das Haus gesegnet. – Gibt es diesen Brauch auch bei euch?

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