Lieder über Menschen

 

Drei Chinesen mit dem Kontrabass
  Es war eine Mutter
Es war ein kleiner Eskimo
Hänschen klein
Hänsel und Gretel
Im Märzen der Bauer
Spannenlanger Hansel
Suse, liebe Suse
Wer will fleissige Handwerker sehen?
Zehn kleine Negerlein

Zurück zur Lieder *Übersicht

Im Märzen der Bauer

Volkslied aus Mähren

Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt,
er setzt seine Felder und Wiesen instand.
Er pflüget den Boden, er egget und sät
und rührt seine Hände frühmorgens und spät.

Die Bäuerin, die Mägde, sie dürfen nicht ruhn,
sie haben im Haus und im Garten zu tun.
Sie graben und rechen und singen ein Lied
und freun sich, wenn alles schön grünet und blüht.

So geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei,
dann erntet der Bauer das duftende Heu,
er mäht das Getreide, dann drischt er es aus,
im Winter da gibt es manch fröhlichen Schmaus.

Es war eine Mutter

Spiellied aus der badischen Pfalz

Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder:
den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter.

Der Frühling bringt Blumen, der Sommer bringt Klee,
der Herbst der bringt Trauben, der Winter den Schnee.

Das Klatschen, das Klatschen, das muss man verstehn,
da muss man sich dreimal im Kreise umdrehn.

Ein Kind spielt die Mutter und steht in der Mitte, bei der 1. Strophe hüpfen die anderen Kinder rechts um das Kind herum, bei der 2. Strophe links herum. Bei der 3. Strophe klatscht die Mutter in die Hände und die Kinder drehen sich 3 Mal um ihre eigene Achse.

Hänschen klein

volkstümlich

Hänschen klein ging allein in die weite Welt hinein
Stock und Hut steht ihm gut, ist gar wohlgemut.
Aber Mutter weinet sehr, hat ja nun kein Hänschen mehr:
"Wünsch' dir Glück!", sagt ihr Blick "kehre bald zurück!"

Sieben Jahr' trüb und klar Hänschen in der Fremde war,
da besinnt sich das Kind eilet heim geschwind.
Doch nun ist's kein Hänschen mehr, nein ein großer Hans ist er,
Stirn und Hand braungebrannt, wird er wohl erkannt?

1,2,3, geh'n vorbei, wissen nicht wer das wohl sei,
Schwester spricht: "Welch' Gesicht", kennt den Bruder nicht!
Doch da kommt sein Mütterlein, schaut ihm kaum ins Aug' hinein,
spricht sie schon: "Hans, mein Sohn! Grüß dich Gott, mein Sohn!"

Hänsel und Gretel

volkstümlich

Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald.
Es war so finster und auch so grimmig kalt.
Sie kamen an ein Häuschen von Pfefferkuchen fein,
wer mag der Herr wohl in diesem Häuschen sein?

Hu, hu, da schaut eine alte Hex' heraus!
Sie lockt die Kinder ins Pfefferkuchenhaus.
Sie stellte sich gar freundlich, oh Hansel welche Not,
sie wollt' sie braten im Ofen braun wie Brot!

Doch als die Hexe zum Ofen schaut hinein,
stieß sie der Hans und das Gretelein.
Die Hexe musste braten, die Kinder geh'n nach Haus',
nun ist das Märchen von Hans und Gretel aus.

Ein Männlein steht im Walde

aus Masuren

Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm,
es hat von lauter Purpur ein Mäntlein um.
Sagt, wer mag das Männlein sein,
das da steht im Wald allein mit dem purpurroten Mäntelein?

Das Männlein steht im Walde auf einem Bein
und hat auf seinem Haupte schwarz Käpplein klein.
Sagt, wer mag das Männlein sein,
das da steht im Wald allein mit dem kleinen schwarzen Käppelein?

Spannenlanger Hansel

volkstümlich aus den Alpenländern

Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn,
geh'n wir in den Garten, schütteln wir die Birn'.
Schüttel ich die Großen, schüttelst du die Klein'n,
wenn das Sackerl voll ist, geh'n wir wieder heim.

Lauf doch nicht so schnelle, spannenlanger Hans!
Ich verlier' die Birnen und die Schuh noch ganz.
Trägst ja nur die Kleinen, nudeldicke Dirn,
und ich schlepp den Sack mit den großen Birn.

Es war ein kleiner Eskimo

Es war ein kleiner Eskimo, der fiel von seinem Schlitten.
Und das war schlimm, und das war so, denn er war ausgeglitten.
Da schrie der kleine Eskimo ganz fürchterlich und bitter,
und das war dumm und das war so, er saß auf einem Splitter.

Hello, my little boy, come listen what I say,
sit down on your popo, and drink a cacao.

Ein kleiner Neger saß am Nil und spuckte in die Tiefe,
Da kam ein großes Krokodil und fraß von seiner Seife.
Da sprach das kleine Negerlein: "Ich will dir mal was sagen.
Die Seife die schmeckt gar nicht fein, verdirb dir nur den Magen!"

Hello, my little boy ...

Ein kleiner Junge, ganz allein auf einer großen Strasse,
der bohrte sich so gar nicht fein den Finger in die Nase.
Da kam ein Schupo angewetzt und haut ihm auf die Pfoten.
Da sagt der Kleine ganz entsetzt: "Ist das vielleicht verboten?"

Hello, my little boy ...

Drei Chinesen mit dem Kontrabass

Drei Chinesen mit dem Kontrabass
saßen auf der Straße und erzählten sich was.
Da kam ein Polizist: "Ja was ist denn das?"
Drei Chinesen mit dem Kontrabass.

Singt das Lied auf a, e, i, o, u, ö, ü!
Bsp.: Dra Chanasan mat dam Kantrabass...

Dornröschen

mündlich überliefert, Text: Paula Dehmel (1862-1918)

Dornröschen war ein schönes Kind, schönes Kind, schönes Kind,
Dornröschen war ein schönes Kind, schönes Kind.

Dornröschen, nimm dich ja in acht, ja in acht, ja in acht,
Dornröschen, nimm dich ja in acht vor einer bösen Fee.

Da kam die böse Fee herein und sprach zu ihr:
Dornröschen schlafe hundert Jahr, und alle mit!

Es wuchs die Hecke riesengroß um das Schloss.
Da kam ein junger Königssohn und sprach zu ihr:

Dornröschen wache wieder auf und alle mit!
Sie feierten ein großes Fest - das Hochzeitsfest!

Das Wandern ist des Müllers Lust

Text: Wilhelm Müller (1794-1827), Weise: C. F. Zöllner (1800-1860)

Das Wandern ist des Müllers Lust, das Wandern.
Das muss ein schlechter Müller sein,
dem niemals fiel das Wandern ein, das Wandern.

Vom Wasser haben wir's gelernt, vom Wasser:
Das hat nicht Rast bei Tag und Nacht,
ist stets auf Wanderschaft bedacht, das Wasser.

O Wandern, Wandern meine Lust, o Wandern!
Herr Meister und Frau Meisterin,
lasst mich in Frieden weiter ziehn und wandern.

Das sehn wir auch den Rädern ab, den Rädern:
Die gar nicht gerne stille stehn,
die sich mein Tag nicht müde drehn, die Räder.

Die Steine selbst, so schwer sie sind, die Steine,
sie tanzen mit den muntern Reih'n
und wollen gar noch schneller sein, die Steine.

Ein Jäger längs dem Weiher ging

volkstümlich

Ein Jäger längs dem Weiher ging,
lauf, Jäger lauf! Die Dämmerung den Wald umfing.

Lauf Jäger, lauf Jäger, lauf, lauf, lauf,
mein lieber Jäger, guter Jäger, lauf, lauf, lauf,
mein lieber Jäger lauf, mein lieber Jäger lauf.

Was raschelt in dem Grase dort?
Lauf, Jäger lauf! Was flüstert leise fort und fort?
Lauf Jäger, lauf Jäger, ...

Was ist das für ein Untier doch?
Lauf, Jäger lauf! Hat Ohren wie ein Blocksberg hoch!
Lauf Jäger, lauf Jäger, ...

Das muss fürwahr ein Kobald sein!
Lauf, Jäger lauf! Hat Augen wie'n Karfunkelstein!
Lauf Jäger, lauf Jäger, ...

Der Jäger furchtsam um sich schaut.
Lauf, Jäger lauf! Jetzt will ich's wagen - o mir graut!
Lauf Jäger, lauf Jäger, ...

O Jäger, lass die Büchse ruh'n!
Lauf, Jäger lauf! Das Tier könnt' dir ein Leides tun!
Lauf Jäger, lauf Jäger, ...

Der Jäger lief zum Wald hinaus,
lauf, Jäger lauf! Verkroch sich flink im Jägerhaus.
Lauf Jäger, lauf Jäger, ...

Das Häschen spielt im Mondenschein.
Lauf, Jäger lauf! Ihm leuchten froh die Äugelein.
Lauf Jäger, lauf Jäger, ...

Wer will fleissige Handwerker seh'n

Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss zu uns Kindern gehn!
Stein auf Stein, Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein.
Stein auf Stein, Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein.
(Hände übereinander "stappeln")

Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss zu uns Kindern gehn!
O wie fein, o wie fein, der Glaser setzt die Scheiben ein.
O wie fein, o wie fein, der Glaser setzt die Scheiben ein.

Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss zu uns Kindern gehn!
Tauchet ein, tauchet ein, der Maler streicht die Wände fein.
(Streichbewegungen machen)

Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss zu uns Kindern gehn!
Zisch, zisch, zisch; Zisch, zisch, zisch, der Tischler hobelt glatt den Tisch.
(hobeln)

Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss zu uns Kindern gehn!
Poch, poch, poch; Poch, poch, poch, der Schuster schustert zu das Loch.
(an der Schuhsohle klopfen)

Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss zu uns Kindern gehn!
Stich, stich, stich; Stich, stich, stich, der Schneider näht ein Kleid für mich.

Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss zu uns Kindern gehn!
Rühre ein, rühre ein, der Kuchen wird bald fertig sein.
(Rührbewegungen machen)

Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss zu uns Kindern gehn!
Trapp, trapp, drein, trapp, trapp, drein, jetzt gehn wir von der Arbeit heim.

Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss zu uns Kindern gehn!
Hopp, hopp, hopp; Hopp, hopp, hopp, jetzt tanzen alle im Galopp.

Wer will fleissige Handwerker seh'n, der muss zu uns Kindern geh'n.
Klopf , klopf, klopf. Klopf, klopf, klopf. Ich treff' dem Nagel auf den Kopf.

Wer will fleissige Handwerker seh'n, der muss zu uns Kindern geh'n.
Matschen dort, schöpfen hier, wir machen heute selbst Papier.

Wer will fleissige Handwerker seh'n, der muss zu uns Kindern geh'n.
Rühren, rühen, schaut's uns ab, für Käse braucht man Milch und Lab.

Wer will fleissige Handwerker seh'n, der muss zu uns Kindern geh'n.
Stich, stich, stich, ich nähe heut ein Kleid für mich.

Wer will fleissige Handwerker seh'n, der muss zu uns Kindern geh'n.
Schäl und schneid, schäl und schneid, das Obst hält jetzt 'ne lange Zeit.

Wer will fleissige Handwerker seh'n, der muss zu uns Kindern geh'n.
spinn und webe, reib' und hoff': aus Wolle wird ein Stückchen Stoff.

usw.

.

Zurück zur Lieder *Übersicht